Ich möchte mich als allererstes für Euer tolles Feedback bedanken. Meine Reise in ein Buch zu packen und es mit der Welt zu teilen fiel mir nicht leicht.
Wer mein Buch gelesen hat weiß, dass ich seit Eintritt in die Pubertät mit einem Lipödem zu kämpfen hatte. In den 90er Jahren war das allerdings kaum bis gar nicht bekannt. Es war eben die „Problemstelle von Christiane“.
2013 entschied ich mich zu einer Liposuktion. Wie es genau dazu kam und wie der Ablauf war könnt Ihr in meinem Buch „Grundlos dick!? Mein Weg aus der Stoffwechsel-Hölle“ genau nachlesen.
Was ich immer wieder gefragt werde: Kommt das Lipödem nach der OP wieder? Meine ganz klare Antwort: NEIN!
Allerdings muss man etwas dafür tun. Wer zu einer krankhaften Fettverteilungsstörung neigt, sollte extrem auf seine Ernährung achten und Zucker von seiner Liste streichen. Ich habe mein Lipödem extrem verkleinert, indem ich Kohlenhydrate weitestgehend gemieden habe und auf gesunde Fette und Eiweiße setzte. Natürlich gibt es bei mir auch Cheatdays! Ich bin bestimmt nicht päpstlicher als der Papst, aber ich achte darauf am nächsten Tag wieder streng in meine Ernährung zurückzufinden. Ich wünschte, man hätte mich diesbezüglich schon als Teenager aufgeklärt.
Ich weiß, dass ich jetzt der absolute Spielverderber bin, aber für Vorbelastete wie mich funktioniert Keto leider nicht mit Camembert & Co. und ich weiß, dass es vielen anderen genauso geht.
Was ich als großen Gamechanger in Bezug auf mein Lipödem und meinen Stoffwechsel wahrnahm, war der Verzicht auf Kuhmilch. Dass Kuhmilch als gesund beworben wurde, kam mir schon immer komisch vor. Immerhin handelt es sich hier um die Muttermilch einer anderen Art – Kälber!
Nun könnte man sagen: Naja…wir haben ja auch Muttermilch bekommen… Der große Unterschied besteht jedoch darin, dass Kuhmilch unglaublich viele Hormone (Östrogen) aufweist. Das ist von der Natur super geplant worden! Denn Kälber sollen möglichst schnell ihr Gewicht verdoppeln. Aber was bedeutet das für uns Menschen – insbesondere Frauen wie mich als „ehemalige“ Lipödem-Geplagte mit einer Hormonerkrankung?
Ich weiß, dass es hierzu keine Studie gibt, aber ich möchte dennoch meine feste Überzeugung mit Euch teilen: Als ich 13 Jahre alt war schoss Östrogen bei mir ein und zwar im Überfluss. Das hatte zur Folge, dass sich über Nacht (kein Scherz) dicke „Fettbollen“ an den Seiten meiner Oberschenkel bildeten – auch bekannt als Reiterhosen. Meine Haut riss.
Viele Jahre später startete ich mit Keto.
Mein Lipödem hatte ich durch den Verzicht auf Kohlenhydrate wirklich sehr gut im Griff. Zog ich mich geschickt an, so konnte sogar niemand etwas sehen. Ich merkte jedoch, dass sich mein Bindegewebe oft veränderte: Mal war es besser, mal schlechter. Auch bemerkte ich, dass mir nach Milch plötzlich schwindelig wurde. Irgendwann stellte ich einen Zusammenhang zwischen einer Verschlechterung meines Bindegewebes und meinen Milchkonsum fest.
Es fällt mir wirklich sehr schwer, aber ich möchte Euch nahelegen einmal vier Wochen auf sämtliche Milchprodukte zu verzichten. Zwar sagt man, dass Ziegenmilch besser geeignet sei, da es ein anderes Casein beinhaltet, aus meiner Erfahrung kann ich aber sagen, dass nur der komplette Verzicht wirklich schnell Besserung brachte: Mein Stoffwechsel kam in Schwung, entzündliche Wassersammlungen verschwanden, das Bindegewebe wurde fester.
Es ist noch nicht bewiesen wie ein Lipödem entsteht. Ich weiß, dass es in meinem Fall viel mit meiner Östrogendominanz zu tun hatte. Der Zusammenhang zwischen dem Einschießen von Östrogen, meinem Lipödem und allen weiteren Folgeerkrankungen ist nur allzu deutlich. Nun tausche ich mich seit vielen Jahren mit anderen Betroffenen gerne aus. Ich kann sagen, dass fast alle Frauen mit Lipödem, mit denen ich sprach, ebenfalls zu viel Östrogen (besser gesagt zu wenig Progesteron) produzierten. Wenn ich jetzt daran denke, dass wir Östrogenfrauen noch täglich Kuh-Östrogen zu uns nahmen…Prost Mahlzeit!
Mich interessiert nun brennend wie es bei Euch war/ist. Habt Ihr schon einmal mehrere Wochen auf Milch verzichtet und eine Veränderung gespürt? Ich freue mich auf Euer Feedback
Noch viel mehr Infos findet Ihr in meinem Buch „Grundlos dick!?“ Mein Weg aus der Stoffwechsel-Hölle?
Liebe Grüße!
Christiane