Letztes Jahr bat ich Herrn Weiten, den Geschäftsführer von Xucker um ein Statement bezüglich der Verträglichkeit von Xylit. Ich bin überzeugte Verbraucherin (wie Ihr Euch denken könnt), aber oft haben Menschen noch Zweifel. Daher freue ich mich folgenden Text mit Euch teilen zu können:
Sehr geehrte Frau Bonkat,
vielen Dank für Ihren Anruf und Ihre Unterstützung!
Zum Thema Chemie im Xylit: Das fertige Produkt enthält keine Stoffe außer Xylit, die Reinheit ist unglaublich hoch (> 99,5 %, der Rest besteht aus anderen Zuckeralkoholen und Wasser), siehe Analyse.
Bei der Herstellung von Xylit werden in China zwar Chemikalien eingesetzt, aber das trifft auch für Zucker zu. Die Eingrenzung von "Chemiekalien" ist nicht so einfach, denn es gibt ja praktisch nichts, das nicht chemisch ist. Vermutlich ist der Einsatz nicht-organischer Stoffe gemeint. Als nicht organisch bezeichnet man zum Beispiel Natronlauge (Natriumhydroxid). Mit Natronlauge wird bei der Xylitherstellung das Pflanzenmaterial im ersten Schritt bearbeitet, um die Zellstruktur des Xylans (Holzgummi) zu erschließen.
Schon beim ersten Zwischenprodukt, der Xylose, ist von der Natronlauge nichts nachweisbar, sie geht also nicht ins Produkt über, sondern wird in einem geschlossenem Kreislauf immer wieder verwendet. Die gleiche "Chemikalie" wird übrigens häufig in der Herstellung von Schokolade verwendet, um die in Kakao enthaltene Säure zu neutralisieren. Natriumhydroxid ist aber auch in Laugengebäck, Oliven, Würzmitteln oder Konfitüre, Marmelade und Gelee zu finden und für Lebensmittel ohne Mengenbeschränkung zugelassen. Chemie klingt oft schlimm, manchmal zu Recht. Aber manchmal ist es auch nur ein "Totschlagargument". Zucker jedenfalls ist mit Sicherheit immer ungesünder als Xylit, egal wie natürlich er sein mag. Die Bakterien am Zahn fragen nämlich nicht danach, wie der Zucker hergestellt wurde (normalerweise mit Hilfe von Calciumhydroxid, einer Lauge wie Natriumhydoxid), die Bauchspeicheldrüse auch nicht ...
Ich hoffe, der Text ist nicht zu lang und ausschweifend. Falls doch, können Sie ihn gerne kürzen.
Herzliche Grüße,
Christian Weiten
Ich finde die Textlänge genau richtig :-)